Die Gamescom 2023 ist nun Geschichte, und es ist an der Zeit, einen genauen Blick auf die Höhepunkte und Herausforderungen dieses Jahres zu werfen. Als „Gamer“ haben wir die Veranstaltung mit offenen Augen erlebt und möchten unsere Eindrücke mit euch teilen.
Lob für gelungene Verbesserungen:
Die diesjährige Gamescom hat einige erfreuliche Verbesserungen gebracht, die nicht unbemerkt blieben:
- Kostenlose Garderobe für die meisten Besuchergruppen: Dieses Jahr wurde die Garderobengebühr für alle außer den Privatbesuchern am Eingang Süd abgeschafft. Eine willkommene Entscheidung, die den Besuchern mehr Komfort und Bequemlichkeit bot. Allerdings stellt sich hier die Fragen, ob das so gewollt war, da es dazu keine Kommunikation gab.
- Schneller Einlass und angenehmere Luft in den Hallen: Die Warteschlangen waren besser organisiert, was zu einem schnelleren Einlass dieses Jahr führte. Ein weiterer postiver Aspekt war die verbesserte Luftqualität in den Hallen im Vergleich zum Vorjahr die Belüftung wurde deutlich verbessert aber vielleicht hat auch das Wetter einfach dazu beigetragen.
- Sauberkeit und Mülleimer: Ein oft vernachlässigter Aspekt bei Großveranstaltungen ist die Abfallentsorgung. Positiv überrascht hat uns, dass die Mülleimer fast immer geleert waren, was deutlich besser als sonst geklappt hat.
- Erweiterte Laufwege: Die Möglichkeit, nicht nur den Boulevard, sondern auch die Straße neben den Hallen zu nutzen, war eine kluge Entscheidung, um den Besucherstrom besser zu verteilen. Leider wurde man jedoch sehr oft zu völlig verwirrten Umleitungen gezwungen, die aus 100m laufen einen Umweg von mehreren hundert Meter zu über einem Kilometer machen (siehe Später mehr).
Konstruktive Verbesserungsvorschläge:
Natürlich gab es auch einige Bereiche, in denen die Gamescom 2023 Raum zur Weiterentwicklung hat:
- Effizientere Nutzung der Hallen: Die Veranstalter könnten noch mehr Hallen nutzen, um die Ausstellungsfläche zu erweitern und den Besuchern ein noch vielfältigeres Erlebnis zu bieten und die Massen zu verteilen.
- Wiederbelebung der Gamescom App: Die Gamescom App aus dem Vorjahr wurde von vielen Besuchern geschätzt. Ihre Rückkehr könnte die Orientierung auf der Messe erleichtern. Jedoch sollte sie dynamisch anhand der gesperrten Routen die besten Laufwege anzeigen. Am Samstag konnten wir das Messegelände erst nach einer halbstündigen Irrtur durch die Messe verlassen, da die Security absolut inkompentent in der Wegweisung war.
- Übersichtliche Ausstellerlisten: Klare Listen der Aussteller vor den Hallen könnten den Besuchern als Orientierungshilfe dienen, am besten mit Logos der Aussteller.
- Begrenzung der Bühnenshows: Eine bessere Koordination der Bühnenshows wäre sinnvoll, um Engpässe in den Gängen zu vermeiden.
- Klare Altersgrenzen und Entlastung: Striktere Altersgrenzen, insbesondere im Hinblick auf den Fachbesucherbereich und die Creator Lounge, könnten zu einer angenehmeren Messeerfahrung beitragen. Selbst Kleinkinder/Babys waren auf der Messe, obwohl das verboten ist. Das Alterslimit sollte generell eventuell von 4 auf 6 oder sogar noch älter angehoben werden.
- Verbesserungen im Cosplay Village und Merch-Bereich: Eine Vergrößerung dieser Bereiche würde die Überlastung mindern und den Cosplayern mehr Raum bieten. Die Umkleiden sollten besser beschildert sein.
- Entlastung der Flure: Neben der Umleitung nach draußen könnten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Flure effektiver zu entlasten. Der Knotenpunkt Halle 10/5 muss erweitert werden.
- Angemessene Lautstärke an Ständen: Eine maximale Lautstärke an den Ständen könnte die Kommunikation erleichtern.
- Mehr Komfort für Besucher: Zusätzliche Sitzmöglichkeiten (abseits von Halle 7).
- Bezahlbares Wasser: Wasser zu fairen Preisen anzubieten, statt überhöhte Preise zu verlangen, wäre wünschenswert. Ein Sixpack Wasser kostet im Kiosk 54€, selbst mit einer guten Gewinnmarge ist das einfach komplett ungerechtfertigt.
- Effiziente Wegführung: Sinnlose Umleitungen und mangelnde Wegbeschreibungen sollten vermieden werden, um unnötiges Chaos zu verhindern. Umleitungen sollten kurz sein und nicht dafür sorgen, dass die Gamescom zu einem Pilger Marsch wird, wenn man einfach in die Nachbarhalle möchte.
- Verbesserte Information und Organisation: Klare Informationen von Security und Gamescom-Mitarbeitern wären für eine reibungslose Messe unerlässlich, jedoch sind diese selbst komplett planlos und in ihrem Info Schnellhefter sind sehr wenig Informationen.
- Rauchverbot in Innenräumen: Die konsequente Durchsetzung eines Rauchverbots in geschlossenen Räumen wäre wünschenswert.
- Robuste Lanyard-Hüllen: Stabilerer Lanyard-Schutz könnte verhindern, dass Tickets verloren gehen. Man hat dieses Jahr sehr viele Tickets auf dem Boden gefunden, was scheinbar auch zu unbefugten Zutritt in der Creator Lounge geführt hat.
- Transparente Akkreditierungen: Eine klare Kommunikation über Akkreditierungsrichtlinien und Ablehnungen wäre für alle Beteiligten von Vorteil. Details zu diesem Kritikpunkt gibt es in diesem Beitrag. Auf der Messe hat man sehr viele Creator gesehen jedoch schien es im Vorfeld eher so zu sein, dass weniger Creator als 2022 auf der Messe sein werden.
- Epix: Ebenso haben wir einie eigene Kritik zu Epix verfasst, die im laufe der Woche geupdated wird.
Die Gamescom 2023 hatte viele positive Aspekte, aber es bleibt noch Raum für Verbesserungen. Indem wir die Stärken würdigen und die Schwächen konstruktiv ansprechen, können wir dazu beitragen, dass zukünftige Ausgaben der Messe noch beeindruckender werden. Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr und darauf, wie die Veranstalter auf das Feedback der Community reagieren werden. Falls ihr weitere Kritik oder Lob für die Veranstaltung habt könnt ihr es gerne kommentieren.